Als im Mai des letzten Jahres mit den Jungs die Vorbereitungszeit begonnen wurde, schlugen wir Trainer erst einmal die Hände über dem Kopf zusammen. Unser Gefühl sagte: sympathische Jungs aber Chaoten. Durch die Bank. Es schien auch so, als wären immer andere Interessen / Hobbys / Aktivitäten wichtiger als Handball. Diese Einstellung hat sich nun, am Ende der Saison „fast“ grundlegend geändert. Tatsächlich gibt es auch wichtige andere Dinge als nur Handball. So ist das Leben, so ist der Handball im Hobbybereich, so soll es ja auch sein. Dennoch wuchs die Mannschaft zu einem Team zusammen; zu einem Team, das zusammen „Blödsinn macht“, lacht, kämpft und siegt.

Während der letztjährigen Vorbereitungszeit besuchten wir ein Handballturnier, in dessen Verlauf sich schon andeutete, dass die Jungs wirklich Handball spielen können und sich niemals geschlagen geben wollen.
Dies beweisen sie dann auch gleich beim ersten Spiel am 11.10.2015 gegen die Mannschaft der HSG Hochrhein, welches nur erging es uns gefühlsmäßig so im fünften Spiel gegen den Oberen Linzgau. Wir haben dieses trotzdem mit 3 Toren und einem Endstand von 26:29 gewonnen.
Trotz einer aus „Vereinsbrillensicht“ unberechtigten roten Karte in der 27. Minute waren die Jungs bis zur 43. Minute in der Lage, den bis dahin deutlichen Vorsprung von um die 7 Tore zu halten. Dann folgte die nächste Bestrafung, die dritte 2 Minuten – Strafe für einen unserer Spieler. Dies nutzten unsere Gegner aus und kamen so bis zum Spielende auf drei Tore heran, jedoch ohne uns den Sieg zu entreißen zu können.
Nun war es wichtig, allen zu erklären, dass der Schiedsrichter nicht verantwortlich gemacht werden kann. Als Trainer und als Zuschauer hat man eine andere Blickrichtung auf das Geschehen und sieht vielleicht mal etwas, was der Schiedsrichter nicht sehen kann und somit nicht beurteilen darf. Dazu kommt auch noch die subjektive, andere Gehirnwindung, die das Gesehene auch „verwäscht“ und es somit nicht objektiv beurteilen kann (Vereins- bzw. Elternbrille). Letztlich sind alle am Spiel Beteiligten Menschen, und diesen muss man Fehler zugestehen. Spiel abgehakt, gewonnen war es, weiter ging`s.
Es folgten die Spiele gegen den TV Engen mit einem Erfolg von 45:17, TSC Blumberg mit einem Gewinn von 18:38 und Mimmenhausen/Mühlhofen II mit 38:27, ebenfalls gewonnen. Im 9. Spiel erlebten ein Déjà-vu. Gegen gefühlte 8 Gegner gewannen wir gegen die HSG Hochrhein erneut, diesmal mit 38:31.
Die Siegesserie hielt noch ein Spiel länger an, den TV Engen schlugen wir mit 15:46. 
Dann jedoch kam das einzige mit 3 Toren verlorengegangene Spiel gegen Bodman mit einem Endstand von 31:28 ! Okay, dieses verlorene Spiel musste man als Erfahrung abhaken; was allerdings sehr erfreulich war, ist die Tatsache, dass die Jungs fair verloren haben, sich sportlich fair von den Spielern verabschiedeten und selbstkritisch an die Verarbeitung des Spieles gegangen sind. Dafür meine Hochachtung; auch für unseren Gegner, die sich ebenfalls sportlich fair verhalten hatten.
In diesem Spiel wurde offenkundig, dass die Abwehrarbeit verbesserungswürdig war. Das ist sie allerdings immer!
Diese Thematik sollte uns dann auch die folgenden Trainingseinheiten beschäftigen und zeigte Wirkung.
So konnte das Rückspiel gegen den Oberen Linzgau - gegen die wir im Hinspiel ja „nur“ mit drei Toren gewonnen hatten – mit 36:25 gewonnen werden.
Die restlichen Rückspiele gegen eine starke Konstanzer Mannschaft gewannen wir mit 23:27, gegen Mimmenhausen / Mühlhofen II mit 27:39 und gegen den TSV Blumberg mit 49:21.

Heute, ein paar Tage vor Rundenende, verbleibt noch ein auszutragendes Spiel. Das Rückspiel gegen den HSC Radolfzell in der Talwiesenhalle am 09.04.2016.
Dieses Spiel kann im Blick auf den Meistertitel in der Bezirksklasse locker angegangen werden, da wir bisher lediglich ein Spiel verloren haben, während die beiden nachfolgenden Mannschaften jeweils 3 Verluste verbuchen.
Unser Titel ist also nicht gefährdet, dennoch werden wir uns in keinem Falle „unter Wert verkaufen“ und die Jungs ihre bisher gezeigt Leistung erneut unter Beweis stellen.
Platz 2 und 3 in unserer Liga werden Konstanz und Bodman austragen, wobei ich vermute, das Bodman in der Lage sein wird, dieses Spiel für sich zu entscheiden.
Ein persönliches Kompliment an die Bodmänner. Sie haben im Rückspiel gegen uns gekämpft wie die Löwen und verdienen aufgrund ihrer Einstellung aus meiner Sicht den 2. Platz.
Im nächsten Monat heißt es nun für die Jungs, den Wechsel in die nächste Altersklasse, der A – Jugend, zu vollziehen.
Sie werden der jüngere Jahrgang sein und auf eine ganze Menge körperlicher „Brocken“ stoßen.
Daher ist die Devise für die nächste Vorbereitungszeit: Training, Training, Training. Krafttraining über zwei Monate und Konditionstraining bis zum Saisonbeginn bedingen ein 3 maliges Wochentraining für alle und ein viertes spezielles Training für die beiden Torwarte.
Nun aber direkt zu unseren Torwarten: Es gibt nur 2 Spieler in der Mannschaft, die noch kein Tor geworfen haben. Unsere beiden Torwarte! Dies hoffen wir im letzten Spiel noch zu ändern.
Jedoch waren unsere Schlussmänner über die gesamte Saison zuverlässige und wichtige Bausteine, die uns einige Gegentore erspart haben, insbesondere, wenn die Jungs in der Abwehr mal „gepennt“ haben.
Es freut mich, den Torjäger der Saison in unserer Mannschaft zu haben. Mit „um die 140 Tore“ am Saisonende (wie gesagt, fehlt noch ein Spiel).
Beim Blick auf die obige Tabelle fällt auf, dass uns nur noch 33 Tore zum Erreichen der 600 ter Marke fehlen. Ich gehe davon aus, dass diese (und mehr) im letzten Spiel geworfen werden. Rein statistisch wurden somit pro Spiel durchschnittlich fast 38 Tore erzielt. Dieses Ergebnis ist bemerkenswert!
Unseren besonderen Dank möchten wir den Eltern unserer Spieler aussprechen, ohne deren Unterstützung vieles nicht erreichbar gewesen wäre.
Genauso gebührt einigen Spielern aus der C – männlich - sowohl der ersten als auch der zweiten Mannschaft - unser Dank, weil sie uns bei einigen Spielen – auch sehr erfolgreich – zur Seite standen und ohne deren Hilfe uns wahrscheinlich manches schwerer gefallen wäre.
Wir als Trainer freuen uns darauf, auch in der nächsten Saison diese Jungs begleiten zu dürfen.

Mit sportlichem Gruß

GunAir und Tina